Briefmarken-Handbuch
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Obligo (ohne)

Obligo (ohne)
Der Verkauf "ohne Obligo" ist schlicht der Versuch, auf verschleiernde, unredliche Art für etwas wertloses noch einen Preis zu erzielen - um sich, wenn der Käufer es nach einer Prüfung "schwarz auf weiß" hat, daß er Schrott gekauft hat, juristisch aus der Verantwortung ziehen zu können.
Der immer wieder bei Briefmarkenangeboten zu lesende Zusatz "ohne Obligo" ist nichts anderes als die fast 100%ige Zusage, daß es sich bei dem damit unterlegten Angebot um eine Fälschung handelt, die selbst mit 1 Eurocent zu hoch bezahlt wäre.
Denn, so frage ich, wer bietet eine "teure" Briefmarke zu einem Spottgeld an, wenn eine BPP-Prüfung die Echtheit bestätigen, und damit einen vielfach höheren Preis möglich machen könnte?
Die Hinterhältigkeit liegt darin, daß man, wie in diesem Fall, eine Bezeichnung wählt, die, vielen unbekannt, nicht allgemein gebräuchlich und damit zumindest mißverständlich ist, fehlgedeutet werden kann.
Das Wort "Obligo" hat eine vielfältige und doch immer klare Bedeutung, die immer Verpflichtung, Bindung, Haftung für bestimmte Eigenschaften oder Zusagen signalisiert.
"Ohne Obligo" bedeutet demnach, daß nichts, aber auch wirklich gar nichts zugesagt ist. Deswegen kann man getrost davon ausgehen, daß der, der diese Formulierung in Zusammenhang mit dem Verkauf von Sammlermarken verwendet, etwas verschleiern will, unredlich handelt, für etwas wertloses einen Preis verlangt, den Sammler täuschen will.
Fazit: Finger weg!