Briefmarken-Handbuch
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Wasserzeichen
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Wasserzeichen
Briefmarken sind kleine Wertpapiere und deshalb enorm fälschungsgefährdet. Um dies zumindest einzuschränken, vermeiden ließ es sich nie so ganz, wurde für den Briefmarkendruck besonderes Papier verwandt.
Zu diesem Zweck ließ und läßt die Post spezielle Sicherheits-Papiere herstellen, die bis Mitte 1960 mit sogenannten Wasserzeichen versehen waren.
Wasserzeichen sind während der Produktion in das Papiers eingepreßte Zeichen in verschiedenen Formen.
Beim Bund waren dies Wellenlinien, das Zeichen DP (für Deutsche Post), später BP (für Bundespost) und DBP (Deutsche Bundespost).
Die Berliner Marken warteten mit "Deutsche Post", mit Kreuzen und Ringen und DBP mit Kreuzblättern auf.
Bei den DDR-Briefmarken sind Kreuzblumen, DDR mit Posthorn sowie DDR mit Kreuzblüten zu sehen.
Beim Briefmarkendruck war es nun erforderlich, daß diese Papiere immer auf der gleichen Seite und in der selben Richtung bedruckt wurden, da sonst das Wasserzeichen mal richtig und mal seitenverkehrt, mal stehend statt liegend und mal fallend statt steigend zu sehen wäre.
Logisch, daß trotz allergrößter Aufmerksamkeit hie und da mal was schief ging. Und das sind logischerweise die kleinen Perlen, die der Briefmarkensammler liebt, die seine Sammlung abwechslungsreich und auch wertvoller machen.
Um sie zu finden, muß man oft nur mal die eigene Sammlung durchforsten.
Es gibt Marken, bei denen das Wasserzeichen ohne Hilfsmittel erkennbar und damit einschätzbar ist. Meisten ist dies jedoch nicht so ohne weiteres möglich. Dann hilft ein "altes Hausmittel": chemisch reines Benzin. Die Briefmarke auf einen schwarzen Untergrund (Plastik) gelegt und mit Reinbenzin beträufelt, läßt innerhalb kurzer Zeit das Wasserzeichen sichtbar werden.
Zwischenzeitlich gibt es Geräte, die auf optisch-elektrischer Basis und ohne chemische Hilfsmittel das Wasserzeichen sichtbar machen. Hier muß man abwägen, wie oft man ein solches Gerät, das nicht billig ist, überhaupt benötigen wird. Sammelt man Gebiete früherer Jahre, die ausschließlich auf Wasserzeichen-Papier gedruckt wurden, kann ein solches Gerät durchaus Sinn machen.
Der technische Fortschritt hat es dann etwa 1963 möglich gemacht, auf das teure Wertzeichenpapier zu verzichten.
Schon viele Jahre vorher machte die Post Versuche mit Fluoreszenzen, also Flüssigkeiten, die entweder bereits in den Papierbrei eingearbeitet oder aber später auf die Marke aufgetragen wurden. Sie konnten von Maschinen "gelesen" werden, wodurch Fälschungen erkennbar wurden und auch die Briefverteilung bzw. -abstempelung automatisiert werden konnte.
Einige Werte der Freimarkenserie Heuss I und II, die "Bedeutenden Deutschen", die Serie "Industrie und Technik" sowie "Burgen und Schlösser" gibt es in verschiedenen Fluoreszenzen, was sie aus Sammlersicht natürlich besonders interessant macht. Enorm vielfältig sind auch die Fluoreszenzaufträge bei den Sehenswürdigkeiten vom Bund.