Lexikon
B
Bedarfsstempel
Man unterscheidet Bedarfs- und Gefälligkeitsstempel.
Der Bedarfsstempel ist der, mit dem eine Marke auf einem zu versendenden Poststück entwertet wird - durch den Schalterbeamten oder per Maschine, heute im Briefzentrum.
Ein Gefälligkeitsstempel ist prinzipiell der, mit dem eine Briefmarke entwertet wird, die ihren eigentlichen Zweck, Porto zu sein, nicht erfüllen muß. Hierzu zählen insbesondere massenhafte, oft bogenweise Abstempelungen durch "Philateliestellen" der Post, also auch Ersttagsstempel.
Im Prinzip zählt auch der Stempel, mit dem ein Sammler sich bei "seinem" Postamt eine Einzelmarke schön abstempeln läßt zu den Gefälligkeitsstempeln - nur der ist später nicht mehr als solcher erkennbar, im Gegensatz zu Versandstellen-, Ersttags-, Massen- oder Sonderstempeln.
Dadurch, daß die Abstempelung von Postsachen fast immer im laufenden Betrieb geschieht, wird auf die Art der Entwertung nicht geachtet - es sei denn per Zufall oder nach entsprechender Aufforderung durch Sammler. Schlechte, häufig nicht prüfbare (Ort und Datum der Abstempelung ist nicht lesbar) und somit nicht sammelwürdige Stempel sind also eher die Norm - der zentrierte Vollstempel die große Ausnahme. Dementsprechend sind ideal gestempelte Marken selten, gesucht - und teuer.